Komplexe Hilfebedarfe
Es gibt zunehmend Kinder und Jugendliche mit komplexen Hilfebedarfen, die aufgrund ihrer besonderen Bedarfe sehr herausfordernd für ihre Eltern, für die Fachkräfte, denen sie anvertraut sind und ihr soziales Umfeld sind. Viele der Kinder und Jugendlichen wissen um ihre Beeinträchtigungen, leiden selbst darunter und brauchen möglichst frühzeitig passgenaue Hilfen, um später ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Auch wenn diese Kinder und Jugendlichen im Gesamtkontext der Kinder- und Jugendhilfe nur eine kleine Gruppe darstellen, gestaltet sich die Suche nach hilfreichen und flexiblen Hilfesettings im Umgang mit den diagnostizierten Bedarfslagen in der Praxis häufig sehr schwierig. Dies liegt auch darin begründet, dass diese junge Menschen gleichermaßen Hilfebedarf zu Hause, in der Schule und in der kinder- und jugendpsychiatrischen Betreuung und Versorgung haben und die Hilfesysteme in der Kinder- und Jugendhilfe hier oftmals an ihre Grenzen stoßen.
Wir wollen mit dieser Veranstaltung den Fokus auf diese Kinder und Jugendlichen richten und darüber diskutieren, welche Gestaltungsmöglichkeiten durch Leistungsplanung aus einer Hand es gibt und Lösungsansätze aufzeigen, so dass auch die Qualität in den Hilfen zur Erziehung verbessert werden kann. Eltern und Selbstvertretungsorganisationen sind hierbei als Profis wichtige Partner*innen.
Es geht um eine Stärkung der rechtskreisübergreifenden Ausrichtung der Kinder‐ und Jugendhilfe, Auflösung von Schnittstellen, umfassendere Beratung der Adressat*innen, niedrigschwellige Zugänge zu Angeboten und fließende Übergänge (Ausschluss von Unterbrechungen).
Wir wollen gemeinsam mit Ihnen darüber diskutieren, wie dies gelingen kann. Hierfür sind Ihre Erfahrungswerte in der Praxis, ggf. konzeptionelle Überlegungen, Fragen und Hinweise in diesem Feld ein wichtiger Baustein. Vielleicht haben Sie ja schon einen kreativen, ungewöhnlichen, aber erfolgreichen Weg erprobt und möchten Ihre Erfahrungen gern weitergeben und neue Impulse mitnehmen?
Programm (pdf, 265 kB)
Dokumentation
Was sind „hochkomplexe Einzelfälle“? Junge Menschen im „High-Risk-Modus“ –Herausforderungen für die Helfenden
Menno Baumann, Professor für Intensivpädagogik, Soziale Arbeit – Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe, Fliedner Fachhochschule Düsseldorf
Vortragsfolien (pdf, 946 kB)
Rechtliche Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit von Kinder und Jugendhilfe mit Dritten, insbes. Medizin
Jan Kepert, Professor für Öffentliches Recht, Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl
Vortragsfolien (pdf, 348 kB)
Hafen Magdeburg
Nadine Klietz, Leiterin der Eingliederungshilfe im Jugendamt Magdeburg und Pia Nägel, Internationaler Bund, Magdeburg
Vortragsfolien (pdf, 317 kB)
Blickpunkt Medizin/Kinder- und Jugendpsychiatrie - „Fallbeispiel „Bremen“
Frank Forstreuter, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost
Vortragsfolien (pdf, 259 kB)
Blickpunkt öffentliche Kinder- und Jugendhilfe: Fallbeispiel „Berlin“
Lena Jauch, Koordinatorin, Berliner „Koordinierungsstelle zur Entwicklung flexibler Hilfesettings für Kinder und Jugendliche mit komplexem Hilfebedarf“, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Berli
Vortragsfolien (pdf, 197 kB)
Komplexversorgung schwer psychisch kranker Kinder und Jugendlicher
Janett Engel, Referentin, Referat Bedarfsplanung, Psychotherapie, Neue Versorgungsformen, Abteilung Ambulante Versorgung, GKV-Spitzenverband, Berlin
Vortragsfolien (pdf, 991 MB)
Örtliche Krankenkasse mit Fallmanagement in der Kooperation mit Jugendamt/Eingliederungshilfe
Thomas Isensee, Medizinischer Fachberater, FB Strategisches Krankenhaus- und Verhandlungsmanagement, AOK Sachsen-Anhalt, UE Gesundheit und Medizin, Magdeburg
Vortragsfolien (pdf, 379 kB)
Fallbeispiel der ev. Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismark
Marcie Krafzik, Schulsozialarbeiterin, Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck
Vortragsfolien (pdf, 180 kB)
Blickpunkt freie Kinder- und Jugendhilfe: Fallbeispiel „Integrative Interdisziplinarität“
Juliane Medda, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Projekt Petra – Partner für Erziehung, Therapie, Research und Analyse, Schlüchtern
Vortragsfolien (pdf, 2,5 MB)