Auswirkungen der Corona-Krise auf die Kinder- und Jugendhilfe und Behindertenhilfe

Informieren, Sortieren, Verstehen + produktive Anknüpfungsmöglichkeiten finden ... … denn Inklusion braucht mehr als (nur) ein Gesetz.
1. Juni 2021

Informieren, Sortieren, Verstehen + produktive Anknüpfungsmöglichkeiten finden ...
… denn Inklusion braucht mehr als (nur) ein Gesetz.

 

Das DIALOGFORUM „Bund trifft kommunale Praxis“ begleitet den Diskurs um eine Modernisierung des SGB VIII nun seit mehr als vier Jahren. Voraussetzung für das Gelingen des DIALOGFORUMs ist ein kontinuierlich geführter und transparenter Diskussionsprozess zwischen dem BMFSFJ und kommunalen Fachkräften aus den öffentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen, der Eingliederungshilfe sowie Vertreter*innen der kommunalen Spitzenverbände, der Landesjugendämter und der Wissenschaft.

In den Mittelpunkt des 18. Expertengesprächs möchten wir Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus einem Jahr Steuerung bedeutsamer Sozialleistungen unter Corona-Pandemiebedingungen stellen und dabei mitdiskutieren, welche Aufgabenfelder mit einem novellierten SGB VIII ggfs. neu gedacht werden müssen!

Im öffentlich-medialen Diskurs werden Kinder und Jugendliche derzeit fast ausschließlich als zu betreuende, zu bildende oder vor dem Einfluss häuslicher Gewalt zu schützende Individuen in den Blick genommen. Demgegenüber wird die Leistungsfähigkeit der Arbeit in Jugendämtern bezweifelt und geraten die Bedarfe von Menschen mit Beeinträchtigungen als auch die Arbeitsfelder der Eingliederungs- und Behindertenhilfe geradezu gänzlich aus dem Aufmerksamkeitsfokus. Zugleich mussten in den Kommunen vor Ort fachlich fundierte Lösungen gefunden, alternative Angebote entwickelt sowie neue Wege der Informationsweitergabe und Zusammenarbeit unter den Fachkräften etabliert werden, um die Angebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien auch in dieser Ausnahmesituation aufrecht erhalten zu können.

Dabei galt es mannigfache Herausforderungen zu meistern und notgedrungen sicher auch mehr Kompromisse einzugehen, als im Regelbetrieb akzeptabel erscheinen würde. Die Krise wirkt wie ein Brennglas auf die ohnehin vorhandenen Problemlagen und Lebenssituationen von Kindern, Jugendlichen und Familien mit unterschiedlichsten Unterstützungsbedarfen. Umso wichtiger, dass wir die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie als Chance nutzen und das Zusammenwachsen der Kinder- und Jugendhilfe und der Behindertenhilfe mit Hilfe der gewonnen Erkenntnisse bestmöglich für die Zukunft gestalten. Vor diesem Hintergrund laden wir Sie ein, gemeinsam folgende Fragestellungen zu diskutieren:

 

  • Wo liegen die größten Handlungsbedarfe und Herausforderungen, um die Kinder- und Jugendhilfe zukünftig (noch) besser durch Krisenzeiten steuern zu können?
  • Wie können Angebote und Maßnahmen krisensicher für alle Kinder, Jugendlichen und ihre Familien gestaltet werden?
  • Welche Handlungsansätze gibt es, um den Übergang Schule – Ausbildung – Beruf auch in Ausnahmesituationen gut gestalten zu können? Was ist aktuell erforderlich und was braucht es für die Zukunft?
  • Welche Antworten findet Schulsozialarbeit auf das „Verschwinden der Schwächsten“ aus dem Bildungssystem im Kontext Homeschooling?
  • Welche Vorteile, aber auch Problemlagen liegen in dem aktuell sich vollziehenden Digitalisierungsschub mit Blick auf die Gestaltung einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe?
  • Welche Hinweise an das BMFSFJ für die Weiterentwicklung einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe leiten Sie aus einem Jahr Steuerung und Gestaltung von Sozialleistungen unter Pandemiebedingungen ab?

 

Die Veranstaltung richtet sich an Leitungskräfte der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe und ist kostenfrei. Wir laden Sie herzlich ein, Erfahrungswerte, offene Fragen und neue Ideen zur Gestaltung einer krisenresistenten und inklusiven Kinder- und Jugendhilfe zu diskutieren!

 

Präsentationen der Veranstaltung