Kinder und Jugendliche nicht verlieren, nicht zwischen den Systemgrenzen, aber auch nicht innerhalb des Systems!
Informieren, Sortieren, Verstehen + produktive Anknüpfungsmöglichkeiten finden...
… denn Inklusion braucht mehr als (nur) ein Gesetz.
Das Dialogforum „Bund trifft kommunale Praxis. Inklusive Kinder- und Jugendhilfe aktiv gemeinsam gestalten“ bietet mit Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Veranstaltungen an, in denen systemübergreifend mit Leitungs- und Fachkräften diskutiert wird, wie die Kinder- und Jugendhilfe im Sinne einer inklusiven Lösung weiterentwickelt werden kann, um zukünftig für alle Kinder und Jugendlichen zuständig zu werden.
Das Dialogforum möchte in der 10. Plattform für öffentlichen Erfahrungsaustausch die Zusammenarbeit von Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie – auch vor dem Hintergrund ggf. neuer gesetzlicher Regelungen und Gestaltungsmöglichkeiten im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz - in den Mittelpunkt des Austausches stellen. Wie wird die wichtige Verantwortungsgemeinschaft von Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Praxis gelebt und gestaltet? Wo gibt es Potenziale und innovative Praxismodelle für eine Verbesserung der Zusammenarbeit?
Worüber wollen wir genau sprechen? Es gibt unterschiedlichste Hilfebedarfe, auf die die beiden Systeme Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie oft mit unterschiedlichen Handlungslogiken eingehen: Kinder- und Jugendliche mit komplexen Hilfebedarfen (sogenannte „Systemsprenger“), Familien in Krisensituationen, auch mit Kindern mit Beeinträchtigungen, Kinder und Jugendliche mit Hilfebedarf nach „§ 35a“ und diejenigen, die (noch) keine Diagnose haben, aber psychische Auffälligkeiten zeigen. Im Kontext der Hilfegewährung gibt es Versorgungslücken, denen begegnet werden muss, damit auch in diesem Bereich „Hilfen aus einer Hand“ geleistet werden können.
Deshalb sollen im Verlauf dieser Veranstaltung u.a. folgende Aspekte diskutiert werden:
- Welche Handlungslogiken und Systembedingtheiten gilt es bei der Kooperation beider Systeme zu beachten?
- Werden gemeinsam „integrierte Diagnosen“ gestellt? Wie findet eine kooperative Hilfeplanung statt?
- Wie können Kooperations- und damit auch Versorgungslücken geschlossen werden?
- Was braucht jedes System für sich im Umgang mit „Schwer(st)betroffenen“?
- Welche neuen Kooperations- und Finanzierungsmodelle gibt es?
Ziel ist es neben der Vorstellung von Best Practice auch kritische Befunde und Veränderungsbedarfe aus dem Diskussionsverlauf herauszuarbeiten und diesen aus Sicht der kommunalen Praxis an das BMFSFJ zurückzumelden. Hierfür brauchen wir Ihre Expertise, Ihre Erfahrungen, Konzepte und auch weiterführende Überlegungen, die vor Ort entwickelt wurden. Diskutieren Sie mit uns gemeinsam!
Leitung: Kerstin Landua