Inobhutnahme von Klein(st)kindern (0-6 Jahre)
Informieren, Sortieren, Verstehen + produktive Anknüpfungsmöglichkeiten finden...
… denn Inklusion braucht mehr als (nur) ein Gesetz.
Das Dialogforum „Bund trifft kommunale Praxis. Inklusive Kinder- und Jugendhilfe aktiv gemeinsam gestalten“ geht mit Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bis Ende 2021 in die Verlängerung!
Dies bedeutet, unsere Reihe der Expertengespräche mit Leistungskräften, in denen systemübergreifend diskutiert wird, wie die Kinder- und Jugendhilfe im Sinne einer inklusiven Lösung weiterentwickelt werden kann, um zukünftig für alle Kinder und Jugendlichen zuständig zu werden, wird fortgesetzt.
Das Dialogforum möchte im fünfzehnten Expertengespräch die „Inobhutnahme von Klein(st)kindern (0-6 Jahre)“ in das Zentrum des Austausches stellen.
Anlass für die aktuelle fachliche Diskussion ist die Beobachtung in der Praxis, dass insbesondere in Krisensituationen bzw. bei der Notwendigkeit zur Inobhutnahme zunehmend Plätze für Kinder im Alter von 0-6 Jahren fehlen. Bei steigenden Fallzahlen sind vielerorts nicht ausreichend Pflegefamilien vorhanden, die eine dem Alter der Kinder entsprechende familiäre Auffangsituation bieten können. Auch der Aufbau neuer stationärer Angebote gestaltet sich teilweise schwierig, da die Einrichtung stationärer Gruppen für Kleinstkinder u.a. Schichtdienstgruppen zur Folge haben und Landesjugendämter hier Veto einlegen (können). Darüber hinaus ist eine Unterbringung von Kleinstkindern in stationären Einrichtungen auch aus bindungstheoretischer Perspektive problematisch zu beurteilen – insbesondere dann, wenn sich die Verbleibdauer von in Obhut genommenen kleinen Kindern am Erst-Unterbringungsort sehr lange, mitunter über ein Jahr, hinzieht.
Es stellen sich u.a. folgende Fragen, die wir gemeinsam mit Ihnen diskutieren möchten: Wie insgesamt umgehen mit der steigenden Anzahl von Kleinstkindern zwischen 0-6 Jahren, für die – teilweise sehr kurzfristig – Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden sein müssen? Brauchen Pflegefamilien andere Bedingungen als bisher, um für diese Aufgabe gewonnen zu werden? Wie stellt sich die Situation bei Kindern mit Beeinträchtigungen dar? Brauchen wir hierfür spezielle Angebote? Müssen wir uns insgesamt neu mit der Bedeutung der Verwandten- und Netzwerkpflege auseinandersetzen, die Kriterien der Inanspruchnahme hierzu überdenken und den Zugang niedrigschwelliger gestalten? Was ist ein guter, ein sicherer Ort für ein kleines Kind?
Welchen Blick haben sie auf dieses Thema bzw. haben Sie es im Blick? Welche Erfahrungen, Einrichtungen, neuen Konzepte und Überlegungen gibt es hierzu bei Ihnen vor Ort? Kommen Sie nach Berlin und diskutieren Sie mit!
Das Programm wird derzeit noch erarbeitet, Sie können sich aber bereits jetzt hier anmelden: