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Die beiden Veranstalter dieser Tagung, gefördert vom BMFSFJ, möchten die „Inobhutnahme von Klein(st)kindern (0-6 Jahre)“ in das Zentrum des Austausches stellen. Sowohl das Dialogforum als auch der AFET haben zu diesem Thema bereits Expert*innengespräche veranstaltet bzw. eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet, um verschiedene Aspekte aus diesem Arbeitsfeld gemeinsam mit kommunalen Praktiker*innen zu beleuchten, innovative Ideen und Ansätze zu identifizieren und nach kleinkindgerechten Lösungen zu suchen.
Auf dieser Tagung möchten wir die dabei entstandenen Ergebnisse und Einsichten gemeinsam diskutieren sowie Beispiele guter Praxis mit Transferpotenzial vorstellen. Möglicherweise sind auch Sie auf der Suche nach Antworten zu der Frage: Was ist ein guter, ein sicherer Ort für ein kleines Kind?“
Im Mittelpunkt unserer Veranstaltung wird die Vorstellung und Diskussion familienintegrierter und familienunterstützender Angebote stehen, bei denen Eltern bzw. Elternteile, Geschwister oder andere nahe Bezugspersonen in das Hilfesetting mit einbezogen sind und das betroffene Kind/die Kinder nicht sofort von allen bekannten Bezugspersonen getrennt wird bzw. werden. Wir diskutieren aber auch die Entscheidung zur Inobhutnahme als letzten Ausweg, „wenn es gar nicht anders geht …“ und wollen ebenfalls die Perspektive betroffener Herkunftseltern einbeziehen.
In diesem Zusammenhang stellen sich u.a. folgende Fragen:
- Welche Settings sind für kleine Kinder besonders geeignet? Wo liegen Risiken und Chancen?
- Was sind aus dem Blick der kommunalen Praxis wichtige Aspekte (entwicklungspsychologisch, infrastrukturell, finanziell), die mehr beachtet, weiterentwickelt und gestärkt werden sollten?
- Was müsste ggf. an den Verfahren, Arbeitsweisen bzw. in der Kooperation geändert werden, insbesondere auch mit Blick auf die Behindertenhilfe?
- Wie kann Inobhutnahme vermieden werden? Welche Rückführungskonzepte gibt es?
- Wie kann die Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet werden?
Welchen Blick haben sie auf dieses Thema bzw. haben Sie es im Blick? Welche Erfahrungen, Einrichtungen, neuen Konzepte und Überlegungen gibt es hierzu bei Ihnen vor Ort? Diskutieren Sie mit uns mit, wir freuen uns auf Sie!
1. Modul
Entwicklung der Inobhutnahmezahlen und aktueller Stand
Wie ist der aktuelle Stand der Inobhutnahmen im Längs- und Querschnitt?
Wie sieht die Situation differenziert nach Unterbringungssituation regional
und bei der U3 und der U6-Unterbringung aus?
Dr. Thomas Mühlmann,
Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendhilfestatistik, Universität Dortmund
Kurze Befunddarstellung zu „Unterbringungsproblemen der Kleinsten“
aus den Diskussions- und Arbeitsprozessen des Bundesverbandes
für Erziehungshilfe e.V. (AFET), und des Dialogforums
„Bund trifft kommunale Praxis“ und was zu tun ist …
Reinhold Gravelmann,
Referent, Bundesverband für Erziehungshilfe e.V., Hannover
Dr. Jessica Dzengel,
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Dialogforum „Bund trifft kommunale Praxis,
Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin
2. Modul
Inobhutnahme von Kleinkindern: Anforderungen an die Zusammenarbeit
mit Eltern unter Berücksichtigung von kindlichem Zeitgefühl und Bindungsentwicklung
Prof. Dr. Barbara Seidenstücker,
Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften,
Hochschule Regensburg
3 Praxisbeispiele:
Ein Träger, der ganze Familien aufnimmt …
Fredrik Näher,
Geschäftsführer, Kinder- und Jugendhilfe-Verbund
Berlin-Brandenburg/KJSH-Stiftung
Anneke Rieper,
Regionalgeschäftsführerin, Kinder- und Jugendhilfe-Verbund
Berlin-Brandenburg/KJSH-Stiftung
Begleitete inklusive Inobhutnahme
Claudia Keller,
Einrichtungsleitung Mutter-Kind-Wohnen/begleitete Inobhutnahme bei
der Lebenshilfe Duisburg, Heilpädagogische Sozialdienste gGmbH, Duisburg
Praxisbeispiel Jugendamt:
Sandra Storf, Dipl. Sozialpäd. (FH),
Sozialreferat, Stadtjugendamt Stab der Leitung / KinderschutzS-II-L/KS,
Landeshauptstadt München und
Astrid Strebl,
Psychologische Fachdienstleitung im Münchener Waisenhaus,
Stadtjugendamt, Landeshauptstadt München
3. Modul
„Im Brennglas der Bedürfnisse junger Kinder“
Corinna Petri,
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Perspektive gGmbH –
Institut für sozialpädagogische Praxisforschung,
Mitglied der Forschungsgruppe Pflegekinder der Universität Siegen
3 Praxisbeispiele :
Bereitschaftspflegefamilien
Silvia Dunkel,
Sachgebietsleiterin Pflege und Adoption der Stadt München
Inobhutnahme von Säuglingen und Kleinkindern
Bernhard Schubert
Geschäftsführung und Heimleitung, Kinderheim Kleine Strolche, Asendorf
Ein Geschwisterhaus im Rahmen der Inobhutnahme
PD Dr. Peter Büttner,
Geschäftsführer, Projekt Petra, Schlüchtern
4. Modul
Zwischenbilanz und Ausblick: Einige klare Worte zur Inobhutnahme
von Kleinstkindern
Prof. Dr. Klaus Wolf,
Erziehungswissenschaftler, Universität Siegen
