Beteiligung im Rahmen der Hilfeplanung in Stuttgart
Zum Hintergrund: Warum Beteiligung!?
Der eigene Wille und Wunsch nach Veränderung und die Beteiligung an der Lösungsfindung spielen bei der Erreichung von persönlichen Zielen eine sehr wichtige Rolle. Der Veränderungswunsch und die Beteiligung sind die Zugkraft zur Veränderung. Vor diesem Hintergrund scheint es fast unmöglich, von den Jugendhilfeadressat/innen zu erwarten, im Rahmen einer Hilfe zur Erziehung Veränderungsziele zu erreichen, die sie nicht selbst mitbestimmt haben. Die Jugendhilfe kann einer Familie im Rahmen des Hilfeplanverfahrens noch so schöne Veränderungsziele vorschlagen, doch wenn die Ziele nicht aus dem Mund der Betroffenen kommen und nicht im eigenen Wording festgehalten werden, wird die Hilfe in der Regel weniger wirksam sein. Die Beteiligung der Betroffenen bei der Hilfeplanung ist somit konstitutiv. Ohne Beteiligung kann es keine eigenen Ziele und keine Motivation geben, das eigene Verhalten zu verändern.
In diesem Zusammenhang stellt sich immer wieder die Frage, die in Stuttgart mittlerweile kontrovers diskutiert wird: Ist es tatsächlich so, dass wir die Betroffenen an der Hilfeplanung beteiligen oder lassen uns vielmehr die Betroffenen für eine gewisse Zeitspanne an ihrem Leben teilhaben? Wer beteiligt also wen?
Beteiligungsschritte an den verschiedenen Stellen der Hilfeplanung
In Stuttgart haben sowohl das Jugendamt als auch die freien Träger maßgeblich zur Entwicklung eines Beteiligungsverfahrens beigetragen. Die verschiedenen Schritte zur Beteiligung im Rahmen der Hilfeplanung sind in Abbildung 1 dargestellt.
Abbildung 1: Ablauf der Hilfeplanung innerhalb der Hilfen zur Erziehung in Stuttgart
Eine Mitarbeiterin des Jugendamtes erhält eine Meldung über eine Problemlage. Sie nimmt Kontakt zur Familie auf und führt weitere Gespräche, eventuell mit der Kita oder der Schule, vielleicht akquiriert sie Ressourcen aus dem Sozialraum, wie z. B. offene Angebote, sodass eine Hilfe zur Erziehung eventuell gar nicht mehr in Betracht kommen muss. Wenn aber die Familie und die Mitarbeiterin zu dem Ergebnis gelangen, dass es doch einer HzE bedarf, stellen die Sorgeberechtigten einen Antrag auf Hilfe zur Erziehung und die Fachkraft bereitet eine Eingabe in das sogenannte Stadtteilteam vor. Wir arbeiten in Stuttgart sozialraumorientiert. Das heißt, der ASD ist dezentralisiert. In jedem der Bereiche befindet sich ein HzE-Schwerpunktträger. Das Stadtteilteam besteht aus Fachkräften des Jugendamtes und der sozialräumlichen HzE-Träger. Hier findet die Fallbesprechung statt, in der nochmals Ideen gesammelt und weitere Möglichkeiten für die Familie als Alternative zu einer HzE erörtert werden. Anschließend geht man in die Rückkopplung zur Familie. Es folgt das Hilfeplangespräch (in Stuttgart Kontraktgespräch genannt) und die Formulierung der Ziele. Anschließend erfolgen die Leistungserbringung – wobei alle drei Monate ein Kontraktgespräch stattfindet – und zu gegebener Zeit der Abschluss der Hilfe.
Zunächst wird in der Vorklärung sowie beim Kontraktgespräch mit den Familien gesprochen und anschließend im Dialog die Hilfe ausgestaltet. Da man sich in Stuttgart einig war, dass die Adressat/innen noch viel umfänglicher an der Hilfeplanung beteiligt werden können und sollten, sind in den letzten 15 Jahren zwei Beteiligungsverfahren entwickelt wurden, um eine systematische Beteiligung der Betroffenen an allen relevanten Stellen des Hilfeplanverfahrens zu sichern. BOST steht für Beteiligungsorientiertes Stadtteilteam. Das zweite Verfahren ist der Familienrat.
BOST – Beteiligungsorientiertes Stadtteilteam
BOST wurde in Stadtteilteam Bad Cannstadt vor über 15 Jahren entwickelt. An einem ganz entscheidenden Teil der Hilfeplanung wurden die Betroffenen in der Vergangenheit nicht beteiligt, nämlich an der Fallbesprechung im Stadtteilteam, wo die Entscheidung über die tatsächliche Hilfe gefällt wird. Im Diskurs über Beteiligung am Hilfeplanverfahren hat sich seit einigen Jahren die Methode etabliert, die die Beteiligung an dieser wichtigen Stelle ermöglichen soll. Hier werden die Weichen für die Art und die Ausgestaltung der Hilfe gestellt. BOST soll sicherstellen, dass die Familien an der Entscheidungsfindung für eine Hilfe mitwirken. Normalerweise findet dieser Prozess ohne die Betroffenen statt. Die Fachkräfte setzen sich zusammen, führen eine kollegiale Fallbesprechung durch und suchen nach einer geeigneten Unterstützungsform. Bei BOST sitzen die Betroffenen mit am Tisch.
Auch in Stuttgart war das nicht immer ein Selbstläufer, die Familien dazuzuholen. Das musste in den einzelnen Stadtteilteams zunächst als Standard festgeschrieben werden und sich erst langsam durchsetzen. Am Anfang wurde die Methode immer wieder kontrovers diskutiert und war mit vielen Ängsten dahingehend verbunden, dass die Mitarbeiterinnen ihre Fachlichkeit gefährdet sahen und sich nur schwer den Ablauf eines solchen Gesprächs vorstellen konnten.
Inzwischen können wir auf einen großen Schatz an Erfahrungen verweisen. Die Fachkräfte müssen begründen, wenn sie eine Familie nicht zur Fallbesprechung einladen. Im Stadtteil Feuerbach-Weilimdorf bspw. werden 70 % der Fälle gemeinsam mit den Familien beraten. Einige Familien wollen tatsächlich nicht daran teilnehmen oder sie finden keine Zeit dafür, zudem sprechen mitunter bestimmte Gründe gegen eine Teilnahme, z. B. in einem Kinderschutzfall, wenn die Eltern keinerlei Einsicht zeigen, oder auch in hochstrittigen Fällen, in denen dieses Gespräch als Bühne missbraucht werden könnte.
Der Ablauf gestaltet sich in der Praxis folgendermaßen:
- Einladung und Vorbereitung der Familie
- Begrüßung und Vorstellung
- Fallvorstellung mit Aufmerksamkeitsrichtung
- Verständnisfragen
- Feedback-Runde: Was löst das Gehörte in mir aus?
- Unkommentierte Ideensammlung
- Bewertung der Ideen durch die Familie und die Fachkraft
- Konkretisierung und Vereinbarung der nächsten Schritte
- Abschluss und Verabschiedung der Familie
- Nachbereitung.
Zu Beginn sitzen die Fachkräfte bereits zusammen, um fallunspezifische Dinge zu besprechen. Die Begrüßung und Vorstellung ist ein relativ elementarer Teil der Fallbesprechung, weil dies den Rahmen steckt, in dem man sich bewegt. Das heißt: Wie kommen die Menschen an? Schaffen wir einen Rahmen, in dem sie sich wohlfühlen können? Dazu gehört auch, dass die Menschen wissen, wer mit am Tisch sitzt und welche Rolle jeder Beteiligte hat. Dazu gehören aber auch solche simplen Dinge wie Getränke und ein nettes Ambiente.
Die fallführende Fachkraft hat vorher eine Eingabe schriftlich vorbereitet, die idealerweise bereits der Familie vorliegt und von ihr gelesen wurde. Alle anderen Fachkräfte haben sie vorher nicht gelesen und werden demnach erst während der Fallvorstellung damit vertraut gemacht. Wir haben eine absolute Vertraulichkeit und der Fall wird auch anonym vorgestellt. Die Menschen können selbst entscheiden, ob sie uns ihren vollständigen Namen nennen. Nach der Fallvorstellung werden Verständnisfragen geklärt. Die erste Frage geht an die Familie, ob sie mit dem Geschriebenen einverstanden ist oder ob sie etwas korrigieren oder ergänzen möchte. Durch die Klärung von Verständnisfragen erhalten die Fachkräfte einen Einblick darin, wie die Familie die Situation einschätzt. Hier kommen die eingangs erwähnten Rahmenbedingungen für das Gespräch zum Tragen, ob sich die Familien tatsächlich so wohlfühlen, dass sie über ihre Situation frei sprechen können.
Nach der Klärung aller Verständnisfragen haben wir eine kleine Feedbackrunde eingebaut. Es wird der Frage nachgegangen, was das Gehörte bei jeder einzelnen Fachkraft auslöst. Meist werden sehr wertschätzende Dinge vorgetragen. Eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern, die sich abrackert, das Beste will und nicht zurande kommt und sich nun einem Fachgremium aussetzt, verdient unbedingt hohe Anerkennung. Wir erleben häufig eine sehr schöne und bewegende Runde. Wir laden die Familie dazu ein, sich zurückzulehnen und sich das anzuhören. Dabei müssen sie das nicht als die Wahrheit annehmen und wenn wir negative Dinge äußern, dürfen sie das hinterher richtigstellen.
Nach dieser Runde, nachdem auch die Eltern und die Kinder/Jugendlichen zu Wort gekommen sind, gehen wir zusammen mit der Familie in die unkommentierte Ideensammlung. Die Aufmerksamkeitsrichtung wird bestimmt, mögliche Unterstützungsmöglichkeiten werden genannt und unterstützende Personen ins Gespräch gebracht. Es ist erstaunlich, was für Ideen kommen, auch von den Familien. Manche Familien wiederum sind es nicht gewohnt, dass sie gefragt werden, was sie selbst wollen oder für Vorstellungen haben.
Im Anschluss daran findet eine Bewertung der Ideen statt. Nicht jede Idee passt für die Familie. Die Familie selbst beginnt mit der Bewertung, welche Ideen ihr gefallen und welche nicht. Erst danach bewertet die Fachkraft die zusammengetragenen Ideen. In diesem Diskurs wird konkretisiert, wie eine Hilfe aussehen kann und was die nächsten Schritte sind. An dieser Stelle werden unter Umständen auch Unterschiede in der Einschätzung deutlich, mit denen wir umzugehen haben.
Am Ende stehen der Abschluss und die Verabschiedung der Familie. Der Familie wird explizit für die Teilnahme gedankt. Zum Abschluss bitten wir die Familie um ein Feedback, wie die Gesprächsrunde bei ihnen gewirkt hat und auch, was wir beim nächsten Mal aus ihrer Sicht besser machen können. Wir hatten das Glück, dass im letzten Jahr eine Studentin ihrer Bachelorarbeit über das BOST-Stadtteilteam schrieb. Daher haben wir nicht nur die Rückkopplung darüber, was die Familien in dem Moment sagten, sondern auch eine Auswertung erhalten. Die Familien fühlen sich bei uns wohl und wertgeschätzt. Trotz der Fülle von Fachkräften, die ihnen gegenübersitzen, scheint es ein Rahmen zu sein, den sie gut annehmen können. Es nehmen meist drei Fachkräfte vom Träger und drei Fachkräfte vom Beratungszentrum teil. Das kann um eine Person mehr oder weniger variieren, je nach Anzahl der Fälle an einem Tag.
Die Nachbereitung wird nur von den Fachkräften vorgenommen. Dabei wird der Prozess ausgewertet: Haben wir die Familie gut angenommen? Waren die Fragen an die Familie angemessen? Haben wir vielleicht die Familie im Prozess verloren? Solche Fragen reflektieren wir jedes einzelne Mal.
Die Methode BOST stellt relativ hohe Anforderungen an die Fachkräfte:
- sehr gute Moderation (allein das Bereitstellen von Getränken schafft noch keinen sicheren Rahmen, in dem sich die Menschen tatsächlich öffnen können. D. h. man braucht ein Gefühl dafür, was die Familie zu einem bestimmten Zeitpunkt braucht, wie man jeden ausreden lässt oder aber auch begrenzt und wie man mit einen Streit zwischen den Familienmitgliedern während des Prozesses umgeht.)
- hohe Flexibilität (Man weiß nie was genau, ob nicht etwas Unvorhergesehenes passiert, wie wir es z. B. mit herumtollenden Kinder erlebten, was uns in erheblichem Maße ablenkte, die Mutter aber nicht im Geringsten störte.)
- hohe Konzentration über die gesamte Zeit hinweg
- hohes Maß an Achtsamkeit für die Familie
- gute Vorbereitung der Familien im Vorfeld ist das A und O für das Gelingen des Gesprächs
Damit sich die Mitarbeiter/innen nicht immer wieder alles selbst ausdenken müssen, wurden verschiedene Papiere entwickelt, u. a. ein Brief für die Familie, damit diese genau weiß, was auf sie zukommt. Wir haben außerdem Fragen für die Familie vorbereitet, u. a. zum Kind, um die Gelegenheit zu haben, auf die Ressourcen zu schauen und nicht nur auf die Schwierigkeiten.
Stärken der Methode BOST:
- zwingt zur Ressourcenorientierung: Die Fachkräfte sind anders präsent und offen dafür, was bei der Familie gut funktioniert, wenn sie vor ihnen sitzen, und können ganz andere Fragen stellen, z. B. „Was mögen Sie an Ihrem Kind?“. Auch die Eltern werden dazu angeregt, ihre Stärken zu benennen.
- fördert Transparenz im behördlichen Handeln: Das Jugendamt ist eine relativ mächtige Institution. Die wenigsten Menschen fühlen sich dort auf Augenhöhe. Wenn sie am Prozess beteiligt werden, wird ihnen klar, wie die Entscheidungen getroffen werden.
- Familien fühlen sich ernstgenommen und wertgeschätzt.
- Betroffene formulieren ihre eigenen Themen.
- Das Stadtteilteam fungiert als Auftakt für einen gelingenden Einstieg in die Hilfe (Intervention).
- Selbstverantwortlichkeit: Eltern bleiben in der Verantwortung.
- Selbstbestimmung wird gestärkt, ebenso
- Empowerment.
- Der Wille der Klient/innen wird respektiert und berücksichtigt, um die für sie passgenaue Hilfe zu entwickeln. Wenn es rechtlich einmal nicht möglich ist, können wir das den Eltern überzeugend darlegen, was sie dann auch eher akzeptieren, als wenn es nur in einem amtlichen Schreiben mitgeteilt wird.
Schwächen der Methode BOST:
- Es gibt weniger Tiefe in der Fallbesprechung. Man kann nicht das gesamte fachliche sozialpädagogische und psychologische Know-how, womöglich in der Fachsprache, im Beisein der Familie ausbreiten. Man möchte die Familie schließlich nicht verunsichern und sie dort abholen, wo sie stehen.
- Es braucht mehr Zeit, sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durchführung. Die Durchführung eines BOST-Gesprächs für eine Familie dauert eineinhalb Stunden.
- Fachkräfte erleben immer wieder eine Verunsicherung dahingehend, wie Schwieriges angesprochen werden kann, wie z. B. ein mögliches Alkoholproblem in der Familie oder die Tätigkeit der Mutter als Prostituierte und die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Organisation der Versorgung der Kinder. Dies ist auf eine Art und Weise anzusprechen, mit der wir die Familien im Prozess nicht verlieren, gleichzeitig darf so etwas nicht ignoriert werden.
- BOST stellt insgesamt hohe Anforderungen an die Fachkräfte.
FamilienRat
Der Familienrat unterstützt die Entscheidungsfindung und aktiviert Netzwerke von Familien in schwierigen Lebenssituationen mit Hilfe einer unabhängigen Koordinatorin.
Die Phasen des FamilienRats sind:
- Information der Familie durch die Fachkraft,
- Die private Familienzeit, in der die Familie eigenständig und ohne Anwesenheit der Fachkraft nach Lösungen sucht, evtl. unter Hinzuziehung anderer Personen, die hilfreich sein können (Lehrer, Freunde, Nachbar/in usw.)
- Entscheidung/Pläne werden der Fachkraft mitgeteilt und gemeinsam ausgewertet.
Stärken der Methode FamilienRat:
- Hilfen sind mit der Lebenswelt der Familien verzahnt.
- Hilfen sind gewollt und vom Umfeld unterstützt.
- Alle wichtigen Menschen sind auf dem gleichen Stand.
- Empowerment der Familie,
- Klarheit über die (nicht) vorhandenen Ressourcen,
- FamilienRat stärkt die Bereitschaft, sich zu öffnen,
- mehr Information für die Diagnostik,
- erhöht wesentlich die Akzeptanz von Hilfen,
- schafft ungeahnte Nebeneffekte.
Schwächen der Methode FamilienRat
- § 36 SGB VIII: im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte – nicht zutreffend bei FamilienRat.
- Es ist für die Sozialarbeiterinnen und die Familien ungewöhnlich, Probleme mit dem gesamten Netzwerk zu besprechen, und deswegen sind nicht alle Familien und Fachkräfte bereit, sich darauf einzulassen.
- Was ist Erfolg?!
- Selbstverständnis von Sozialarbeiter/innen
Fazit: BOST und Familienrat in Stuttgart
Der Einsatz der Methoden BOST und Familienrat hat an unterschiedlichen Stellen des Hilfeplanverfahrens seine Berechtigung. Welcher von beiden der Vorzug gegeben werden sollte, wird in Abb. 2 verdeutlicht:
Abbildung 2:Ablauf der Hilfeplanung innerhalb der Hilfen zur Erziehung in Stuttgart
Fazit
• Beteiligung ist eine Haltung – nicht nur eine Methode.
• Die Qualität der Beteiligung steht und fällt mit den Mitarbeiterinnen an der Basis.
• Wer beteiligt wen?
• Spielräume schaffen und Strukturen etablieren.
• Beteiligung im Voraus verhindert Widerstände im Nachhinein.
• Ohne Beteiligung keine wirksame Hilfe.
Niemand kann einen anderen dadurch stark machen, dass er für diesen arbeitet. Niemand kann ihn dadurch zum Denken veranlassen, dass er für den anderen denkt. (Alice Salomon 1926)
Bianca Tone
Landeshauptstadt Stuttgart
Jugendhilfeplanung
Schwerpunktthema: Hilfen zur Erziehung
Tel.: +49 711 216-55864
E-Mail: bianca.tone@stuttgart.de